Das Aufrüstgebläse ist weit mehr als nur ein Ventilator. Er ist eine der risikoreichsten Komponenten auf dem Startfeld. In diesem Artikel möchten wir hinsichtlich der Risiken sensibilisieren und praktische Sicherheitshinweise geben.
Gefahr erkannt – Gefahr gebannt: Was macht das Aufrüstgebläse gefährlich?
- Hochgeschwindigkeitsrotation: Die rotierenden Lüfterblätter erzeugen eine enorme gyroskopische Kraft. Ein laufendes Gebläse darf unter keinen Umständen bewegt werden! Die Gefahr, dass er sich unkontrolliert verhält oder kippt, ist real.
- Splitter und Wurfgeschosse: Gebrochene Blätter oder aufgewirbelte Steine können mit hoher Geschwindigkeit zu gefährlichen Geschossen werden – insbesondere bei älteren oder beschädigten Propellern.
- Unzureichender Schutz: Viele Schutzgitter stoppen keine Trümmerteile zuverlässig. Ein solides Gehäuse aus Metall oder Fiberglas ist Pflicht.
Sicherheitsregeln für den Betrieb des Aufrüstgebläses
- Nur im Stillstand bewegen: Das Gebläse darf nur im ausgeschalteten Zustand transportiert oder neu positioniert werden.
- Sichere Platzierung: Immer seitlich vom Korb aufstellen – niemals in direkter Linie zu Crew oder Passagieren.
- Mindestabstand einhalten! Ein sicherer Abstand von allen Personen – inklusive Crew – ist zwingend erforderlich. Zuschauer und Kinder müssen unbedingt ferngehalten werden. Auch das Schutzgitter ist kein Freifahrtschein für Nähe – Hände und offene Kleidungsstücke haben dort nichts zu suchen!
- Regelmäßige Wartung: Ölstand, Schrauben, Luftfilter und allgemeiner Zustand müssen vor jeder Nutzung geprüft werden.
Crewbriefing: Pflicht vor jedem Start!
Vor dem Kaltfüllen muss die Crew ausführlich über Bedienung, Risiken und Notfallmaßnahmen informiert sein. Neue oder unerfahrene Helfer dürfen niemals unbeaufsichtigt mit dem Aufrüstgebläse arbeiten.
Mythen im Check
„Mehr PS bringt mehr Luft.“
Falsch. Die Luftleistung hängt vorrangig vom Design der Blätter und dem Gehäuse ab – nicht vom Motor allein.
„Das Gebläse läuft stabil – das passt schon.“
Trügerisch. Selbst ein vermeintlich „sicher“ laufendes Gebläse kann durch Windböen oder Bodenunebenheiten kippen. Ständige Beaufsichtigung ist Pflicht!
Unser Appell
Sicherheit beginnt am Boden – und das Aufrüstgebläse ist ein nicht zu unterschätzender Risikofaktor. Nur durch konsequente Vorsicht, klare Briefings und das Einhalten von Sicherheitsabständen können Verletzungen vermieden werden. Es liegt in unserer gemeinsamen Verantwortung, für ein sicheres Startumfeld zu sorgen.
Für Rückfragen oder weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:
generalaviation@austrocontrol.at
Wir wünschen allzeit „Glück ab und gut Land“