Heißluftballon-Fesselstarts – sicher am Boden bleiben
Wir haben für Sie die wichtigsten Informationen zum Thema Heißluftballon-Fesselstarts zusammengefasst und zeigen, welche Besonderheiten es dabei zu beachten gilt.
Was ist ein Heißluftballon-Fesselstart?

Ein Ballon-Fesselstart (engl. tethered flight) ist der Betrieb eines Heißluftballons, bei dem dieser über Seile mit dem Boden verbunden bleibt. Auch wenn keine freie Fahrt stattfindet, gelten alle luftfahrttechnischen Anforderungen – ergänzt durch besondere Maßnahmen für die Betriebssicherheit.
 
Wichtig: Jeder Hersteller hat eigene Vorgaben für Heißluftballon-Fesselstarts – unbedingt vorher checken!
 
Grundvoraussetzungen für den Heißluftballon-Fesselstart
  • Fesselstartberechtigung nach BFCL.200 und mindestens ein dokumentierter Heißluftballon-Fesselstart in den letzten 48 Monaten.
    Wichtiger Hinweis: Eine Fessel-Aktivität zur Sicherung gegen unbeabsichtigtes Abheben  (z.B. während des Aufrüstvorgangs oder bei einem Nightglow), bei der der Heißluftballon den Boden nicht verlässt, gilt nicht als Fesselstart im luftrechtlichen Sinne.
  • Lufttüchtigkeit: 
    Der eingesetzte Heißluftballon muss lufttüchtig und gewartet sein.
  • Versicherung:
    Der Heißluftballon braucht eine gültige Haftpflichtversicherung, die auch den Fesselstartbetrieb abdeckt – egal ob privat oder gewerblich. Denk auch daran, wie viele Passagiere tatsächlich mitversichert sind.
  • Massebegrenzung:
    Für Heißluftballon-Fesselstarts ist die maximal zulässige Startmasse oft gegenüber dem normalen Betrieb eingeschränkt. In vielen Fällen darf nur ein Anteil – z. B. 75 % der MTOM – genutzt werden. Die genauen Angaben findest du im jeweiligen Flughandbuch. Die Begrenzung schützt die Struktur, da Fesselstarts besondere Belastungen mit sich bringen.
 
Technische Hinweise für Heißluftballon-Fesselstarts
  • Karabiner & Fesselseile:
    Es dürfen ausschließlich geprüfte Verbindungsmittel verwendet werden – mit eindeutig dokumentierter Bruchlast und Arbeitslastgrenze.
  • Anordnung der Fesselseile:
    Für eine stabile Bodenverankerung empfiehlt sich der Einsatz von drei Fesselseilen in 120°-Anordnung, gleichmäßig gespannt. Die Anschlagpunkte am Korb oder Brennerrahmen müssen ausreichend tragfähig sein.
  • Wettergrenzen:
    Fesselstarts nicht bei Böen, Thermik oder instabilem Wetter durchführen. Windgrenze zur Orientierung: max. 5–8 kt.
  • Sicherheitsabstände:
    Mindestabstand zu Hindernissen, Stromleitungen, Publikum und Fahrzeugen einhalten – ggf. mit Absperrung sichern.
 
Organisatorische Maßnahmen
  • Checklisten verwenden: Nutzen Sie vorbereitete Abläufe für Aufrüsten, Flugbetrieb und Abrüsten.
  • Team einweisen: Alle Helfer müssen vorab klar über ihre Aufgaben, Kommandos und mögliche Notmaßnahmen informiert sein.
  • Pilot/Pilotin in der Verantwortung: Während des gesamten Betriebs ist eine durchgehende Aufsicht durch einen lizenzierten Piloten notwendig. 

Fazit

Heißluftballon-Fesselstarts sind eine großartige Möglichkeit, Ballonfahrt sichtbarer zu machen – aber sie erfordern ebenso viel Aufmerksamkeit wie freie Fahrten. Eine gültige Lizenz, technische Disziplin und klare Organisation sorgen für sicheres Schweben am Boden.
 
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